«Wir suchen die Herausforderung»

Seit 20 Jahren führt Marlise Blaser das Elementwerk Istighofen mit 25 Mitarbeitenden als Inhaberin und Geschäftsführerin. In diesem Jahr kamen Lena Hagel und Patrick Hangartner ins Geschäftsleitungsteam. Im Interview erzählen die drei, was das Unternehmen so besonders macht.

Marlise Blaser, wofür steht das Elementwerk Istighofen?
Marlise Blaser: Wir sind ein besonderes Unternehmen. Wir suchen die Herausforderung im speziellen Fassadenbau. Es spornt uns an, wenn wir uns ins Zeug legen müssen, um die genau richtige Lösung für das jeweilige Projekt zu finden. Und wir haben uns der Qualität, Ästhetik, Genauigkeit und der Termintreue verschrieben.

Patrick Hangartner und Lena Hagel, wie wird die Firmenkultur gelebt?
Patrick Hangartner: Wir ziehen an einem Strang – das macht uns aus. Wir gehen freundlich miteinander um und pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgangston. Vielleicht hat es mit der Frauenpower im Team zu tun.
Lena Hagel: Ob es daran liegt? Ich weiss es nicht. Aber es stimmt, wir respektieren einander und wertschätzen uns gegenseitig. Es ist ein Miteinander. Vorschläge aus dem Team sind immer willkommen.

Ihr schreibt euch auf die Fahne, für jedes Projekt die perfekte Lösung zu finden. Wie zeigt sich das?
Lena Hagel: Das fängt in der Offertphase an, in der wir bereits Optimierungen einfliessen lassen. Es erstreckt sich weiter über den Schalungsbau, die Produktion, Lagerung und Montage. Jeder Schritt wird individuell auf das Projekt zugeschnitten. Die Leidenschaft für das jeweilige Element zeigt sich im Gesamtprozess.

Gibt es Beispiele dafür?
Patrick Hangartner: Für ein Geschäftshaus beim Flughafen Kloten sind wir gerade dabei, eine Musterschalung herzustellen. Wir testen damit unsere innovative Produktionsidee.

Wie könnt ihr eure Erfahrung und eure Ideen bereits in die Planungsphase einbringen?
Marlise Blaser: Wir zeigen den Architektinnen und Architekten auf, was technisch bezüglich Abmessungen, Oberflächen und Betonmischungen machbar ist. So können wir die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen. Unsere Kreativität zeigen wir in der technischen Umsetzung, der Produktion und der weiteren Ausführung.

Warum werden Betonelemente immer noch grösstenteils von Hand gegossen?
Lena Hagel: Die Ansprüche an eine Fassade sind hoch. Die Architekten wollen spezielle Formen, unterschiedliche Abmessungen sowie einmalige Oberflächen. Die Geometrien ändern sich von Tag zu Tag. In einem Projekt gibt es die verschiedensten Formen, auf die wir unsere Schalungen anpassen.

Beton ist grau und kalt, würden wohl die meisten sagen. Was ist die Faszination beim Arbeiten mit diesem Material?
Patrick Hangartner: Auch ich dachte früher, «Beton gleich grau». Beim Elementwerk Istighofen hat sich mir eine neue Welt aufgetan. Beton ist vielseitig. Beton eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Ich bin noch immer fasziniert von den verschiedenen Formen, Farben und Oberflächen, die wir mit beim Beton erzeugen können.
Lena Hagel: Wir dürfen immer wieder Neues ausprobieren, in neuen Möglichkeiten denken. Das ist durch und durch bereichernd.

Ihr seid auf Fassaden spezialisiert. Wie profitieren eure Kundinnen und Kunden davon?
Marlise Blaser: Das Elementwerk Istighofen ist seit über 15 Jahren ein gefragter Partner im Fassadenbau. Wir haben uns in diesem Bereich ein grosses Knowhow aufgebaut und können unsere Kunden und Kundinnen beraten.

In den 00er und 10er Jahre war die Architektur geprägt von einem sehr schlichten Baustil. Heute sind die Fassaden wieder individueller. Welchen Einfluss hat dies auf eure Produktion?
Patrick Hangartner: Die individuellen Fassaden sind für uns tolle Herausforderungen, weil es keine Standardlösungen gibt. Wer einen Blick auf unsere Website und die ausgeführten Projekte wirft, sieht, wie grundverschieden die Fassaden sein können. Für uns ist der grösste Einfluss, dass es nie langweilig wird.

Gibt es Projekte, die ihr nicht selbst realisiert habt, die euch besonders beeindruckt haben?
Lena Hagel: Die Fassade der Weinkellerei Kurtatsch in Südtirol beeindruckt mich sehr.
Patrick Hangartner: Das Hockey-Stadion Swiss Life Arena in Zürich.
Marlise Blaser: Bei mir ist es ebenfalls eine Weinkellerei. Der Keller der Società Agricola Petra in der Toskana. Er stammt von Mario Botta.

Welche Zukunft hat der Baustoff Beton aus eurer Sicht?
Lena Hagel: Beton ist langlebig und stellt auch in Zukunft einen wichtigen Bestandteil des Bauens und der Architektur dar. Es wird sich jedoch einiges verändern. Gerade bei den Elementstärken gibt es Potenzial. Je dünner wir diese herstellen können, desto mehr Rohstoffe können zugunsten der Nachhaltigkeit eingespart werden. Zudem sind wir an Versuchen und Tests, um bis Ende Jahr einen Recyclingbeton im Programm zu haben.

Wann seid ihr stolz auf das Resultat eurer Arbeit?
Lena Hagel: Wenn ich eine fertige Fassade zum ersten Mal live sehe. Das ist immer ein emotionaler Moment.
Patrick Hangartner: Für mich gibt es im Verlauf eines Projekts immer wieder Highlights. Aber ja, ganz am Schluss ist man schon stolz.
Marlise Blaser: Wir dürfen Fassaden für Gebäude machen. Das Kleid, das gegen aussen wirkt. Das ist ein schönes Gefühl.

Gewusst.

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